Begegnung mit Doris Dörrie
Als Thomas Hocke sie auf das Autobiographische in ihrem neuen Buch ansprach, erwiderte Doris Dörrie: "Das Buch ist keine Autobiographie. Ich erzähle nie autobiographisch, aber viele Mosaiksteine in meinen Büchern sind selbst erlebt. Ich glaube, dass man nur sehr wahrhaftig schreiben kann, wenn man die Gefühle, über die man schreibt, auch selber kennt."
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Der Moderator hinterfragte einige Zitate aus früheren Interviews, die er gelesen hatte. "Es ist mir egal, wohin die Reise geht, Hauptsache, ich verstehe die Sprache nicht", habe sie einmal gesagt. Doris Dörrie bestätigte lachend das Zitat. Sie fände es aufregend, sich in einem Land zurechtfinden zu müssen, in dem ihr Sprache und Sitten nicht vertraut seien, beispielsweise in Japan. "Überhaupt fühle ich mich am wohlsten mit einem kleinen Koffer in der Hand. An einem Ort zu sein ist für mich schwieriger als unterwegs zu sein", gestand sie.
Das Publikum im Kloster Eberbach lernte eine sympathische, unkomplizierte Doris Dörrie kennen, die keinem Thema ausweicht, die den Tod nicht verdrängt oder ausklammert und dem Leben mit Humor und Leichtigkeit begegnet. Sie zeigte sich ebenso schnörkellos wie die Sprache in ihren Büchern.
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